Communiqué des Tierbefreiungsbündnisses Zitronenfalter

5. Mai 2013
Communiqué des Tierbefreiungsbündnisses Zitronenfalter
zu den Aktivitäten rund um den 1. Mai 2013

Die diesjährige 1.Mai Kampagne des organisierten Teils der Tierbefreiungsbewegung startete bereits am 19. April. Im besetzten Autonomen Beauty Salon veranstalteten wir ein Konzert zugunsten der Betroffenen des „Barchem 4“-Verfahrens. Viele solidarische Menschen kamen und unterstützen damit auf finanzielle Weise die vier von der Niederländischen Repression betroffenen TierbefreiungsaktivistInnen.

Am folgenden Tag beteiligten wir uns an einem Postenlauf, welcher als 1. Mai Kick-Off des Revolutionären Bündnisses fungierte. Auf einer Baustellenwand beim Hauptbahnhof Zürich wurde am 20. April ein riesiges Wandbild gekleistert. Die Collage brachte auf symbolische Weise die verschiedenen Kämpfe der BündnispartnerInnen zum Ausdruck und zeigte die Vielfältigkeit der Themen rund um den 1. Mai: Frauenkampf – Antiimperialismus – Antifaschismus – Arbeitskampf – Stadtteilkämpfe – Knastsolidarität – Tierbefreiung – Migrationskämpfe. Des Weiteren gab es an diesem Tag eine Blitz-Demo durch das Zürcher Niederdorf und eine gemeinsame Transpi-Aktion bei der Langstrassenunterführung.

Eine Woche später veranstaltete das Revolutionäre Bündnis am 27./28. April ein Politwochenende. Die im Bündnis beteiligten Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen haben gemeinsam für zwei Tage mit mehreren Zelten den öffentlichen Raum besetzt. Es gab Vorträge und Podiumsdiskussionen mit spannenden internationalen Gästen. Unter anderem zu Arbeitskämpfen, zu der Verteidigung der Wohnquartiere und zu aktuellen repressiven Tendenzen auf der Strasse und anderswo.

Weil der Slogan Für die Befreiung von Mensch und Tier nicht einfach eine leere Floskel sein darf, erachten wir es für die Tierbefreiungsbewegung als essentiell, sich mit progressiven linken Kräften zu organisieren, um für eine revolutionäre Perspektive zu kämpfen. Deswegen sind wir Teil des revolutionären Bündnisses und beteiligten uns aktiv am Politwochenende. Wir waren mit einem Küchenzelt vor Ort und sorgten für die vegane Verpflegung der OrganisatorInnen und BesucherInnen. Ausserdem stellten wir einen Pavillon auf, der sich thematisch der Animal Liberation Front zuwandte. Eine Bilderausstellung und die dazugehörenden Informationen wurden durch eine Film-Ecke ergänzt. Gezeigt wurde ein A.L.F-Aktions-Video in welchem die Grausamkeiten der Tierindustrie und die Gegenaktionen der A.L.F. dargestellt wurden. Im A.L.F.-Support-Zelt konnten die Möglichkeit genutzt werden, solidarische Grussbotschaften an Gefangenen der Tierbefreiungsbewegung zu senden und so die Verbundenheit mit den (militanten) AktivistInnen zum Ausdruck zu bringen.

Als Tierbefreiungsbündnis Zitronenfalter riefen wir dazu auf, sich am 1. Mai sowohl in Zürich wie auch in Basel zu beteiligen. Mit Transparenten („Tiere wie GenossInnen behandeln“, „Zusammen gegen die Ausbeutung und Ermordung der Tiere – Den Kapitalismus angreifen“, „Für eine Welt ohne Schlachthöfe“) und einigen Fahnen („Class Struggle – Animal Liberation“) formierten wir uns im revolutionären Block und demonstrierten für eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung und somit für die Befreiung von Mensch und Tier. Verbreitet wurden diese Forderungen durch unser Flugblatt (welches wir in beiden Städten an gut 1500 Menschen verteilten), einer agitativen Rede vom Soundwagen und einem grossen Wandbild das in Zürich während der Demo gekleistert wurde.

Am Nachmittag des 1. Mais ging es in Zürich kämpferisch weiter. Auf dem revolutionären Treff lieferte die politische HipHop-Crew von The Coup einigen Zündstoff bevor im ganzen Quartier verschiedene Transparente gehängt wurden. Trotz des massiven Polizeiaufgebotes konnten auf diese Weise inhaltliche Positionen im öffentlichen Raum kundgetan werden. Ein grosses Transparent bei der Langstrassenunterführung rief dazu auf, Kämpfe zu verbinden und bezog sich damit auf die Befreiung von Mensch und Tier. Der inhaltliche Teil zog sich bis in den späten Abend. Auf dem revolutionären Treff gab es eine Veranstaltung mit Boots Riley, dem Sänger von The Coup, welcher sich als radikaler politischer Aktivist in seiner Heimatstadt Oakland in der Occupy-Bewegung engagierte.

Für den Abend des 3. Mai luden wir zwei AktivstInnen in den Infoladen Kasama ein. Diese berichteten aus erster Hand über die polizeilichen Ermittlungen, die U-Haft, das Strafverfahren und den Prozess gegen die „Barchem 4“, welche im Februar dieses Jahres für die Befreiung von 5000 Nerzen aus einer Pelztierzucht in den Niederlanden verurteilt wurden. Der persönliche Erfahrungsbericht einer Betroffenen wurde von Informationen über die Geschichte und die Entwicklung der Repression gegen die Tierrechts-/Tierbefreiungsbewegung in den Niederlanden begleitet. Nicht zuletzt wurde von den zwei Gästen die Wichtigkeit der Solidarität von unten gegen die Angriffe der herrschenden Klasse thematisiert. In einem zweiten Teil bekamen die BesucherInnen der Veranstaltung aktuelle Informationen über ein laufendes Strafverfahren gegen zwei SHAC-AktivistInnen in England. Diesen drohen nach einem anstehenden Gerichtsprozess bis zu 14 Jahre Knast.

Am Wochenende des 4./5. Mais fand die diesjährige 1. Mai Kampagne des Tierbefreiungsbündisses Zitronenfalter ein vorläufiges Ende. Am offiziellen 1. Mai-Fest waren wir mit einem Infostand präsent und beteiligten uns an der Mitgestaltung der „Libertären Ecke“. Dort gab es viele Informationen und angeregte Diskussionen, aber auch Musik und etwas Gemütlichkeit.

Als Anknüpfung an die diesjährige 1. Mai Kampagne hat die Tierrechtsgruppe Zürich, welche Teil des Tierbefreiungsbündnis Zitronenfalter ist, die radikale linke Gruppe Assoziation Dämmerung zu einem Vortrag eingeladen. Dieser findet am 14. Juni 2013 im Volkshaus Zürich um 19:30 Uhr statt. Mehr Infos dazu gibt es hier.